Montag, 6. Oktober 2014

Capacitación 2014

 Vom 05.08.2014 bis zum 20.08.2014 fand in den Gebäuden der IERP die Capacitación für die 59 deutschen Freiwilligen des Jahrgangs 2014/15 statt. Es wurde viel erzählt, viel gezeigt und ins kalte Wasser geworfen. Nein, im Ernst! Versuchen Sie einmal einen Bus zu nehmen der nicht anhält, in einer unbekannten Stadt, die nicht still steht, eine Haltestelle zu finden die es nicht gibt, in einer Sprache, die Sie nicht kennen. Anfangs wurden alle Freiwilligen von Ricardo und Ayelen herlichst begrüßt und freundlich aufgenommen. Anspannung, Freude und Erschöpfung war allen anzusehen, aber es ging direkt los mit dem vollen Programm, ohne die Chance Müdigkeit vorzutäuschen.  Zwei sehr interessante und lustige Wochen, voller neuer Eindrücke und Schlafmangel, lagen vor ihnen. Jeden Morgen fing der Tag mit dem Castellano-Sprachkurs an; für manche eher ein Crashkurs, für andere lediglich Wiederholung. Die Sprachkenntnisse innerhalb der Gruppe waren sehr unterschiedlich. Für die meisten jedoch war der Kurs eine sehr wichtige Möglichkeit ihr Spanisch zu verbessern sowie um die Unterschiede zum Castellano kennen zu lernen.
Insgesamt gab es viel zu lernen! Schon früh machten die Freiwilligen Bekanntschaft mit Arturo Blatezki, Pastor der IERP und Koordinator der ökumenischen Menschenrechtsbewegung (MEDH). Mit seinen authentischen Berichten brachte er den Freiwilligen die Geschichte Südamerikas nah. In seinen schillernden Erzählungen schwankte er zwischen Liebe zum Detail und dem Erklären der ganz großen Zusammenhängen. Beeindruckt waren die kommenden Volontäre beim Besuch der Räumlichkeiten der MEDH besonders von den persönlichen Erlebnissen zur Zeit der Militärdiktatur in Argentinien.
Die allgemeine Spannung in der Gruppe stieg deutlich an, als schon in der ersten Woche die Projekte im Umkreis von Buenos Aires besichtigt wurden. Viele kamen aus ihrem Projekt zurück und konnten es nicht erwarten endlich anzufangen. Die Vorträge in der IERP waren wichtig und interessant! Und gleichzeitig schafften sie es nicht immer dieser Vorfreude gerecht zu werden.
Die Tage verflogen, sie waren voller Programm. Es gab Ausflüge und Tanzstunden, Besichtigungen und Kunst-Workshops, Vorträge und Andachten. Im Endeffekt verging die Zeit doch viel schneller als einem lieb war und es blieb kaum welche übrig für Pausen. Siesta im Bus war unvermeidlich, dabei aufzupassen, dass man rechtzeitig ausstieg...
„Da hinten beim lustigen grünen Shop auf der rechten Seite, hinter der großen Werbetafel auf der linken Seite, da war die Haltestation doch, oder?“
Alle Freiwilligen sind nun seit einigen Wochen in ihren Projekten. Der Abschied fiel schwer von dieser großen Gruppe, man hatte sich sehr lieb gewonnen. Aber spätestens zum Abschlussseminar in einem Jahr sehen sich alle wieder. Dazwischen liegt ein Jahr voller Eindrücke, Erlebnissen und Lernerfahrungen, aber vor allem das, was jeder einzelne Freiwillige aus diesem Jahr macht. Begonnen haben wir gemeinsam, im Rahmen der Capacitación.

(Julian Weber)

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